„Am 7. Juli 1959 konnte ich in meiner Heimatpfarrei Arnschwang meine Primiz feiern und heute am 7. Juli 2019 nach 60 Jahren darf ich dieses Jubiläum hier in Aiterhofen feiern“, so begann BGR Klosterpfarrer Franz Pfeffer den Dankgottesdienst in der Klosterkirche Aiterhofen. Viele seiner Verwandten aber auch Pfarrangehörige von Aiterhofen und die Schwestern des Klosters nahmen am Festgottesdienst teil. Pfr. Pfeffer wollte in diesem Gottesdienst danken für alles, was er in diesen 60 Jahren seines Priester-Seins bekommen hat. Dank an seine Familie und die weitverzweigte Verwandtschaft, die gekommen war um ihrem geistlichen Onkel, Cousin und Großonkel die Ehre zu erweisen. Dank auch an alle, die seinen Weg begleitet haben und begleiten und auch an die Mitzelebranten, Studienrat a. D. Josef Hiebl und Dr. Christoph Seidl, der auch die Festpredigt hielt.
Mit dem Lied „Wer glaubt, ist nie allein“ das der Kirchenchor Aiterhofen zusammen mit allen Gläubigen anstimmte, war die Richtung angegeben, die diesen Jubeltag begleitete. Beim Einzug erklang Orgelmusik mit Querflöte, meisterhaft dargeboten von Korbinian Griesbauer und Anna Gebhardt. Bei der Predigt stellte Dr. Christoph Seidl das Thema„Trost“ und „Tröster“ in den Mittelpunkt. Unseren Trost finden wir nicht, wenn wir immer nach oben schauen zu denen, die uns regieren, die uns Vorgaben machen und anscheinend selbst oft nicht „bei Trost sind“. Einander zu trösten bedeutet vielmehr, so der Prediger, Stabilität und Vertrauen zu schenken, Hoffnung zu geben und erfüllt sein von dem Hl. Geist, der auch „paraclitus“, Helfer und Beistand genannt wird. Pfarrer Dr. Seidl hat Pfarrer Pfeffer in seiner Kaplanszeit vor 27 Jahren als so einen Tröster erlebt, der vermittelt hat zwischen den Generationen, den Gruppen und verschiedenen Anschauungen. Der Jubilar ist den Menschen nachgegangen und hat seine Grundsätze, z. B. „Eine Ruhe braucht der Mensch“ auch selbst gelebt. Er wollte nie herrschen sondern dienen und hat das in seinem ganzen Priesterleben verwirklicht. Seit 22 Jahren wirkt Pfarrer Pfeffer als Klosterpfarrer in der Gemeinschaft der Franziskanerinnen hier in Aiterhofen. Er ist für die Schwestern und alle, die ein Anliegen haben, zu sprechen und gibt der Ordensgemeinschaft in der Feier der Eucharistie täglich Wegweisung und Hilfe vor allem auch durch sein gelebtes Beispiel der Spiritualität und geistlichen Tiefe. Dafür gilt es immer wieder Danke zu sagen. Als Geschenk überreichte Dr. Christoph Seidl einen Trostbaum als Symbol für sein Hiersein, seine Festigkeit und den tröstenden Halt, den Pfr. Pfeffer vielen Menschen bietet.
Pfarrer Pfeffer wurde 1932 in Grasfilzing, Gemeinde Arnschwang als Jüngster von 6 Kindern geboren. Mit 10 Jahren kam er nach Straubing in das Bischöfliche Seminar und später zum Studium nach Regensburg ins Priesterseminar. 1959 wurde er am 29. Juni von Bischof Buchberger zum Priester geweiht. Von den 30 Priestern dieses Weihekurses leben inzwischen nur noch sieben. Seine erste Kaplanstelle war in Tiefenbach, später kam er nach Ergoldsbach und anschließend nach Straubing St. Jakob. Im Jahre 1966 wurde er Pfarrer in Stamsried und wirkte dort 19 Jahre lang. 1985 übernahm er die Pfarrei Straubing St. Elisabeth bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1997. Seitdem ist er als Klosterpfarrer in Aiterhofen bei den Franziskanerinnen und hier für Geistliche Führung der Schwestern verantwortlich. Pfr. Pfeffer ist ein sehr naturverbundener Mensch, der bis vor einigen Jahren täglich zwei Stunden spazieren ging und bis heute an allem, was in der Welt und in der Kirche geschieht regen Anteil nimmt.
Nach dem Gottesdienst und dem Gruppenfoto mit allen Verwandten trafen sich Gäste und die Schwestern zum Mittagessen im Speisesaal des Klosters. Bei Kaffee und Kuchen und lebhaftem Austausch aller Verwandten und Festgäste endete dieser festliche Tag für unseren allzeit beliebten Klosterpfarrer.